Weihnachtsbummel durch die Prager Altstadt
18:59 Uhr, ich
eile durch das Einkaufszentrum Palladium. Oder besser gesagt, ich versuche zu
eilen. Menschenmassen hindern mich daran, richtig vorwärts zu kommen. Wo ist
denn da der Eingang mit dem Infostand, unserem Treffpunkt, sollte doch hier
irgendwo sein?
Da merke ich plötzlich: natürlich, ich bin auf der falschen Etage! Also, Rolltreppe suchen, überall Menschen, Gedränge, kaum ein Durchkommen, keine Spur von vorweihnächtlicher Besinnlichkeit. Da endlich, da ist der Eingang, ja und dort steht auch schon Daniela mit Jana und Franz. Die andern sind noch nicht hier, ich bin also nicht der Einzige, der es nicht ganz zur verabredeten Zeit geschafft hat. Nach und nach treffen aber alle ein, sogar ein neues Gesicht ist dabei, Gabriela.
Da merke ich plötzlich: natürlich, ich bin auf der falschen Etage! Also, Rolltreppe suchen, überall Menschen, Gedränge, kaum ein Durchkommen, keine Spur von vorweihnächtlicher Besinnlichkeit. Da endlich, da ist der Eingang, ja und dort steht auch schon Daniela mit Jana und Franz. Die andern sind noch nicht hier, ich bin also nicht der Einzige, der es nicht ganz zur verabredeten Zeit geschafft hat. Nach und nach treffen aber alle ein, sogar ein neues Gesicht ist dabei, Gabriela.
Mit einigen
Minuten Verspätung kann es also endlich losgehen, unser Weihnachtsbummel durch
die Prager Altstadt. Wie schon letztes Jahr führt uns Daniela zu schönen
Plätzen und erzählt uns dabei einiges über die tschechischen Weihnachtsbräuche.
Gleich vor dem
Einkaufszentrum treffen wir schon auf das erste, typische Merkmal tschechischer
Weihnachten: Die Krippe, in Tschechien betlém
(Betlehem) genannt, die symbolische Darstellung der Geburt von Jesus Christus.
Der nächste Halt ist, etwas überraschend, beim Hotel Barceló Old Town Prague. Was hat ein modernes 4-Sterne Hotel einer spanischen Hotelkette mit den tschechischen Weihnachtsbräuchen gemeinsam? Eigentlich gar nichts – oder doch?
Natürlich, der schön geschmückte Christbaum im Foyer mit den vielen Gschänkli darunter. Wir erfahren von Daniela, was es mit dem Brauch des Schenkens an Weihnachten auf sich hat, wie und wann er entstanden ist und auch was der St. Nikolaus damit zu tun hat. Damit das Ganze nicht nur theoretisch ist, und da wir ja leider die Päckli unter dem Barceló-Weihnachtsbaum nicht gut auspacken können, bekommen wir alle von Daniela ein kleines Geschenk. Dem schliesst sich sofort auch Franz an und jeder von uns bekommt von ihm auch noch einen kleinen Glücksbringer in Form eines Kaminfegers. Danke, Euch beiden!
Hier setzen wir einen kleinen František aus. Für nicht Tschechen: keine Angst, es handelt sich nicht um einen kleinen Knaben namens Franz, sondern um die kleinen, schwarzen, kegelförmigen Gebilde, die man um diese Jahreszeit in Tschechien in jedem Laden findet. Sie bestehen aus Lindenholzkohle und Weihrauch. Wer je schon um Weihnachten bei einer tschechischen Familie war, kennt den betörenden Geruch ganz bestimmt. Diese kleinen Kegel gehören zu den tschechischen Weihnachten wie der Karpfen. Sie werden angezündet und verströmen ihren charakteristischen Weihrauchgeruch in der Stube. Die Dämpfe sollen auch beruhigend wirken, was nach der für viele hektischen Vorweihnachtszeit, bestimmt auch sehr willkommen ist.
Wir zünden unseren František im Freien an und lassen ihn dann, nachdem jeder von uns ein paar tiefe Atemzüge des Duftes eingesogen hat, auf einer grossen Steinplatte vor sich hinrauchen. So geben wir auch anderen gestressten Passanten die Gelegenheit, kurz innezuhalten, um von der beruhigenden Wirkung zu profitieren.
Daniela mit Kveta zünden den František an |
Helmut lässt sich betören |
Nun sind es nur noch ein paar Schritte bis zum eigentlichen Wahrzeichen des vorweihnächtlichen Prags, dem Altstädterring mit seinem Weihnachtsmarkt und dem grössten Weihnachtsbaum von Prag.
Petr hat es schon in seinem letztjährigen Blogartikel geschrieben: hier MUSS man einfach vorbeikommen, und zwar nicht nur wir, sondern auch unzählige Touristen. Sogar für viele Tschechen gehört ein kurzer Besuch hier zum Standardprogramm im Dezember.
Es ist kalt und
es weht ein eisiger Wind, höchste Zeit also, dass wir uns endlich in Richtung
des sehr hübschen Café Le Court begeben um uns mit Glühwein, Tee und
hausgemachtem Gugelhopf zu stärken und wieder aufzuwärmen.
Da erwartete uns Georg zum Adventshöck und als Überraschung warteten auch noch zwei neue Teilnehmer, Ralph und Theo auf uns. Beides Schweizer, die schon einige Jahre mit ihren Familien in Prag leben.
Da erwartete uns Georg zum Adventshöck und als Überraschung warteten auch noch zwei neue Teilnehmer, Ralph und Theo auf uns. Beides Schweizer, die schon einige Jahre mit ihren Familien in Prag leben.
Herzlichen Dank, Daniela, für diesen schönen und interessanten Weihnachtsbummel.
Ich wünsche allen eine besinnliche Adventszeit, frohe Weihnachten und schon jetzt einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Weitere Bilder sind wie immer in der Fotogalerie zu finden.
Geschrieben von
Thomas Meier
Einige Tipps für die Adventszeit:
- Was alles zur Adventszeit in Prag los ist seht Ihr im Event Kalender der PIS
- Ein interaktiver, schöner Adventskalender vom Tschechischen Fernsehen nicht nur für Kinder.
Empfehlenswerte Ausstellungen:
Ausstellung von Krippen aus verschiedenen Materialien
Betlémy a vánoční tradice / Panna Maria Sněžná kostel / 30. 11. 2013 - 05. 01. 2014 / Im Areal der Kirche P. M. Sněžná auf dem Jungmannově náměstí in Prag
Eintritt: 40 Kč / Öffnungszeiten: 10 - 18
Ausstellung - Märchenhafte Weihnachten
Pohádkové Vánoce v Betlémské kapli / in der Betlemkappel / 30. 11. 2013 - 05. 01. 2014
Eintritt: 60 Kč / Öffnungszeiten: 9 - 18
Herzlichen Dank für Deinen gelungenen Artikel und die schönen, stimmungsvollen Fotos, Thomas. Ich habe den Weihnachtsbummel und den anschliessenden Adventshöck mit Euch allen sehr genossen. Kaum zu glauben, dass schon wieder ein Jahr verstrichen ist. Habt alle friedvolle Festtage und auf Wiedersehen im Neuen Jahr! :-) Daniela
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