Besuch des Weihnachtsmarktes Náměstí Míru am 12.12.2023

Quizfrage: Was tut eine erfahrene Reiseleiterin, wenn sie - wenige Stunden vor einer Vereinsveranstaltung mit ihr in der Hauptrolle - von einem plötzlichen Grippeschub mit Fieber erfasst wird?

1. Sich zum Treffpunkt schleppen und die Veranstaltung wie geplant durchziehen, ohne Rücksicht auf die potenziellen gesundheitlichen Risiken auch für die Teilnehmenden.
2. Ein Vorstandsmitglied des Vereins anrufen und dieses um Absage der Veranstaltung bitten.
3. Plan B hervorzaubern und eine Stellvertreterin anfragen, ob sie kurzfristig einspringen könne.

Genau diesem Szenario sah sich unser Ehrenmitglied (und beliebte Stadtführerin) Daniela Hospes gegenübergestellt, als sie am Morgen des 12. Dezembers die letzten Vorbereitungen für ihren abendlichen Auftritt beim SwissClub CZ auf dem Friedensplatz zu Prag an die Hand nehmen wollte. Was also tun in der Not?
Bingo! Antwort Nummer 3 ist natürlich richtig!

Gesagt, getan: Röby anrufen, um die Telefonnummer von Monika u./o. Christof in Erfahrung zu bringen; Erstere anrufen, von der Dringlichkeit der Angelegenheit überzeugen und deren Zusage erhalten. Heureka!

So durfte also der Autor dieser Zeilen - stellvertretend für den entschuldigt abwesenden Präsidenten - die „neugekürte“ Hauptdarstellerin des Abends, Monika Broger, sowie das erwartungsfrohe weitere Dutzend SwissClübler zu diesem von Daniela schon vor Jahren initiierten und unterdessen zur liebgewonnenen Tradition gewordenen Anlass willkommen heissen. Nachdem Letzterer in den vergangenen Jahren stets rund um den Wenzelsplatz stattfand, hatte die ursprünglich vorgesehene Protagonistin dieses Mal den Friedensplatz (Namesti Miru), das Vinohrady-Quartier sowie generell Wissenswertes rund um das Thema Weihnachten in Tschechien (insb. Prag) als Schwerpunktthemen für ihre Ausführungen ausgewählt.

Monika hat dies als Vorgabe übernommen und sich trotz der Kürze der ihr zur Verfügung stehenden Zeit bestens darauf vorbereitet. So erfuhren die Veranstaltungsteilnehmer*innen u. a. viel Wissenswertes über:

• Das Quartier Vinohrady (bis 1960 Královské Vinohrady, deutsch Königliche Weinberge), eine ursprünglich von Prag unabhängige Stadt, die erst 1922 eingemeindet wurde,
• den Náměstí Míru (Friedensplatz) im Zentrum von Vinohrady,
• die imposante Kirche St. Ludmilla, die seit 2022 den vom Papst verliehenen Ehrentitel „Basilica minor“ trägt und der heiligen Ludmilla von Böhmen (* 855-860, † 921) geweiht ist und 
• das 1907 eröffnete Divadlo na Vinohradech; heute eines der grossen Prager Schauspielhäuser.

Einen visuellen Eindruck des Gesehenen vermittelt im Übrigen wie immer die einschlägige Fotogalerie. Ausserdem erfuhren wir Interessantes, z. B. über:

• den ersten Weihnachtsbaum in Prag, der 1812 aufgestellt wurde,
• die Süssspeise Marzipan,
• die Herkunft, Verwendung und Wirkung von Weihrauch,
• die Krippenausstellung im Clementinum, welche nur alle 100(!) Jahre stattfindet (noch bis 7.1.2024),
• etc. etc.

Nach diesen umfangreichen Ausführungen von Monika konnten sich die Anwesenden wie geplant nach Gutdünken auf dem Areal des Weihnachtsmarktes bewegen, was allerdings aufgrund des grossen Besucheraufkommens gar nicht so einfach war. Insbesondere der Zugang zu den einzelnen Marktständen und damit die Betrachtung des vielfältigen Angebotes aus der Nähe waren ziemlich beeinträchtigt.

Eigentlich war vorgesehen gewesen, dass im Anschluss an den Markt-Rundgang der „offizielle“ Teil der Veranstaltung endet und diejenigen Besucher, die sich noch verköstigen möchten, ad-hoc ein Lokal suchen würden.

Aber Monika hatte auch hier in weiser Voraussicht „vorgearbeitet“ und in Eigenregie einen Tisch in einer naheliegenden Vinarna reserviert! Eine sehr lohnenswerte „Vorinvestition“, denn die Stühle um den für uns frei gehaltenen Tisch waren letztlich ausnahmslos besetzt.

So konnte ein ebenso informativer wie abwechslungsreicher SwissClub-Abend - passend zur Jahreszeit - bei gemütlichem Zusammensein bei Speis und Trank harmonisch ausklingen.

Obwohl sie leider krankheitsbedingt für einmal das Szepter nicht selber führen konnte, erhält Daniela auch in diesem Jahr den Dank für die Konzeption und Vorbereitung dieses beliebten Anlasses. 

Und das grosse Speziallob gebührt natürlich 2023 Monika, einerseits für die spontane Bereitschaft als „Retterin in der Not“ einzuspringen und andererseits für ihre erstklassigen Ausführungen zu den oben geschilderten, vielfältigen Themen.

Berichterstatter: Röby